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Wissenswertes

Was Sie über Diamanten und Brillanten wissen sollten

Wenn Sie einen Diamanten/ Brillanten zum ersten Mal kaufen, werden Ihnen die unterschiedlichen Qualitätsstufen, die es bei Diamanten/ Brillanten gibt, verwirrend vorkommen. Die Beachtung der Qualitätsmerkmale hat sich in den letzten 60 Jahren zunehmend verschärft. Früher genügte es, wenn ein Diamant/ Brillant „lupenrein“ war, heute wird nach den 4 C´s gefragt. In den letzten Jahren geht man im Handel immer mehr dazu über, ab einer bestimmten Steingröße nur noch Zertifikate bestimmter gemmologischer Institute zu akzeptieren bzw. zu fordern.

Diese Institute sind das DPL, HRD,GIA und IGI, (und wenige andere, die aber wegen ihrer geringen Zahl an Zertifikaten vernachlässigt werden können). Zertifikate anderer Institute werden teilweise vom Handel sehr kritisch bewertet – d.h. die Diamanten/ Brillanten werden herabgestuft und sind damit wesentlich billiger. Wichtig ist auch das Datum der Erstellung eines Gutachtens, je später desto besser.

Gutachten die älter als 10 Jahre sind können heute überholt sein

Die Standards, die heute gelten und von Zertifizierern wie DPL, HRD, GIA und IGI genutzt werden, sind heute im Gegensatz zu früher international angeglichen, und entsprechen weltweit gültigen Graduierungsregeln. Bezeichnungen aus älteren Zertifikaten geraten zunehmend ins Hintertreffen. "Jager", "River", "Top Wesselton", "Wesselton", Feines Weiß, Weiß etc. sind heute im internationalen Handel nicht mehr gebräuchlich, aber in vielen Aufstellung der Farben eines Diamanten werden sie noch vergleichsweise erwähnt.

Carat – Gewicht

Das Wort „Carat“ (ct) kommt von dem griechischen Wort für Johannesbeerbaum-Samen (keration), es diente als Einheit zum Wiegen. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Wort „Karat“ (kt), das den Goldanteil einer Legierung angibt. Ein Carat entspricht 200mg, die Unterteilung erfolgt in Teilen von 100. 0.01ct ist also ein Hundertstel Carat, 0.50ct ein halbes Carat.

Der Wert eines Steines wächst mit zunehmendem Gewicht exponentiell, d.h. ein Zweicaräter kostet nicht das Doppelte eines Eincaräters, sondern kann das Vierfache kosten. Dies hängt auch damit zusammen, dass größere Steine immer seltener sind als kleinere, besonders auch in den guten – gesuchten – Qualitäten.

Clarity – Reinheit

Einschlüsse oder innerer Merkmale sind Mineral- , Kristalleinschlüsse oder Risse die bei der Entstehung des Diamanten gebildet wurden. Sie beeinflussen die Reinheit eines Diamanten und werden auf einer Skala von "lupenrein" bis "Pique 3" bewertet.

In historischem Schmuck werden Sie kaum "lupenreine" Diamanten finden. Wichtiger als dieses Kriterium war die Brillanz der Steine und die Schönheit ihrer Farbe. Nach dem 2. Weltkrieg bevorzugte man lupenreine Diamanten, d.h. Steine, in denen der geübte Fachmann mit der 10 fachen Lupenvergrößerung keine inneren Merkmale erkennen kann. Diese Steine sind sehr selten, entsprechend werden Steine mit Einschlüssen niedriger bewertet.

Heute ist die Reinheit eines Steines nur noch eines von mehreren Bewertungskriterien. Steine, in denen Sie mit bloßem Auge sichtbare innere Merkmale/ Einschlüsse (ab Pique 1) erkennen können, sollten Sie meiden, da sie die optischen Qualitäten eines Diamanten erkennbar schmälern und als Wertanlage nicht geeignet sind.

Entstanden sind die Einschlüsse während der Entstehung des Diamanten. Druck, Temperatur und Abkühlung wechselten ständig und die "Einschlüsse" sind häufig eher Spannungsrisse als eingeschlossene Mineralien. Sie sind auch Identifizierungsmerkmale eines natürlichen Steines.

Colour – Farbe

Beim farblosen Diamanten werden alle Wellenlängen des weißen Lichts  mehr oder weniger vollständig absorbiert. Werden bestimmte Wellenlängen (Farben) nicht absorbiert, so erscheint der Stein in einer Farbe, die sich aus den nicht absorbierten Rest-Wellenlängen ergibt. Die Ursachen hierfür sind Störungen in der Kristallstruktur des Diamanten, hervorgerufen durch winzige Beimengungen anderer Atome.

Die am häufigsten auftretende Farbe Gelb entsteht z.B. durch kleinste Beimengungen von Stickstoff, Bor verursacht eine blaue Farbe, grüne Farbe entsteht durch Bestrahlungszentren im Erdboden und plastische Deformation des Kristallgitters erzeugt pinke Farbe.

Steine mit Fluoreszenz leuchten bei Bestrahlung mit UV-Licht auf. Da UV-Licht auch in normalem Tageslicht enthalten ist, beeinflusst dies je nach Stärke der Fluoreszenz die Farbe und Durchsichtigkeit des Diamanten. Steine mit starker Fluoreszenz wirken im  Tageslicht oft milchig trüb. Diese Beeinträchtigung passt nicht zum Idealbild eines Diamanten und ist daher preismindernd.

Cut - Schliff (Qualität)

Die Qualität des Schliffs eines Diamanten (im Besonderen eines Brillanten) hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem sehr wichtigen Kriterium bei der Beurteilung entwickelt. Wird bei alten Zertifikaten der Schliff nur am Rande oder gar nicht erwähnt, so ist heute der Schliff eines der wichtigsten Beurteilungsmerkmale, weil der Schliff eines Brillanten die einzige Möglichkeit des Menschen ist, das Optimum aus einem Stein herauszuholen. Nur durch einen excellenten Schliff erhält man ein Höchstmaß an Brillanz und Farbzerstreuung, die durch die hohe Lichtbrechung des Diamanten hervorgerufen werden. Die Harmonie von Glanz, Lichtbrechung, Totalreflektion und Farbzerstreuung ergeben seit Jahrhunderten die Faszination des Diamanten - sie tritt aber nur bei besten Schliffqualitäten auf. Leider ist aber bei der Erzielung des besten Schliffs der Gewichtsverlust beim Rohdiamanten am größten, mit einer etwas minderen Qualität lassen sich größere Steine erzielen.

Die Schliffqualität ergibt sich zum größten Teil aus den Proportionen des Steines. Hierbei sollte das Verhältnis von Tiefe des Steines zum Rundist-Durchmesser, die Winkel des Ober- und Unterteils zur Tafelfläche, die Genauigkeit beim Anlegen der Facetten etc. eine Rolle spielen. Aus der Erfahrung und dem ständigen Umgang mit dem Schleifen von Brillanten haben sich bestimmte Werte für eine sehr gute Qualität ergeben. siehe www.Brillantqualität.de

Rundiste-Brillantdurchmesser :

Die Rundiste (Rondiste) eines Brillanten entspricht seinem Durchmesser. Nach ihrer Größe werden alle anderen Maße in Prozent angegeben (z.B. Tiefe eines Steines). Die Rundiste sollte in einer Ebene liegen, nicht zu stark und nicht wellig sein. Einige Rundisten werden mit Facetten versehen, einige erhalten eine Lasergravur z.B. mit einer Nummer, die sich auf ein dazu gehörendes Zertifikat bezieht oder eine persönliche Angabe.

Ein wesentlicher Qualitätsfaktor ist der Brillantdurchmesser im Verhältnis zu seinem Gewicht. www.Brillantqualität.de . Ein 1 carat Brillant muss einen Durchmesser von mindestens 6,4 mm haben um sehr guten Qualitätsstandarts zu entsprechen. Kleinere Steine werden mit Abschlägen gehandelt.

Aber auch bei diesen Werten kommt es sehr darauf an, in welchem Verhältnis Oberteil zu Unterteil stehen, in welchem Winkel die Facetten angelegt sind, wie gleichmäßig die Facetten geschliffen sind. Wichtig ist auch, dass der Stein wirklich rund geschliffen ist (dies können Sie daran erkennen, wie die beiden ersten Größenangaben voneinander abweichen, der Unterschied sollte nicht zu groß sein, das würde bedeuten, dass der Stein unrund ist). Eine Kalette (die unter Spitze des Brillanten) sollte nur spitz oder sehr klein sein.


Für Interessierte finden sich weitere Informatonen auf http://de.wikipedia.org/wiki/Diamant